Als Mitglied des Ausschusses für Kultus, Jugend und Sport beschäftigt sich der Abgeordnete des Wahlkreises Böblingen – Sindelfingen – Schönbuch auch mit den Möglichkeiten der Anwendung von KI in den baden-württembergischen Schulen. Hier spricht er sich für einen an den jeweiligen Zweck gekoppelten KI-Einsatz mit Augenmaß aus: „Viele Schüler nutzen KI ohnehin bereits – wenn nicht im Unterricht, dann eben bei den Hausaufgaben. Anstatt nur darauf zu schauen, wie wir die KI nun in den Unterricht einbinden können, müssen wir uns auch Gedanken über Aufgabenstellungen machen, die eine eigenständige Gedankenleistung unserer Schüler weiterhin unverzichtbar machen. Pauschale Forderungen nach mehr Künstlicher Intelligenz an Schulen in Baden-Württemberg bringen uns nicht voran.“
„Wie so oft in der Digitalisierung geht es auch beim Thema KI im Schulalltag nicht um einen Einsatz zum Selbstzweck“, so Miller, der in diesen Tagen gerne das Beispiel Dänemarks bemüht. Dort wurde seit der Covid-19-Pandemie gänzlich vom klassischen Schulbuch auf das digitale Pendant umgestellt, die erhofften positiven Effekte einer Digitalen Schule blieben allerdings aus. Stattdessen führten Konzentrationsprobleme bei Schülern sowie ein dramatischer Absturz der Mathe-Ergebnisse dazu, dass der dänische Bildungsminister im Frühjahr ankündigte, private Endgeräte im Unterricht gesetzlich zu verbieten und viel Geld in die Anschaffung neuer Schulbücher zu investieren.
„Was wir brauchen, ist ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Digitalisierung. Hier spielt mit Sicherheit auch KI eine Rolle, jedoch nicht die Hauptrolle“, findet Miller, der damit auch auf den DigitalPakt 2.0 anspielt, welcher zwar zwischen Bund und Ländern ausverhandelt, aber noch nicht final beschlossen ist.
Eine unlängst eingereichte Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten ergab für den ersten DigitalPakt eine Gesamtsumme von 20.212.492 Euro, welche die Schulträger aus dem Landkreis Böblingen für insgesamt 165 Projekte beantragt haben. 59 Anträge davon seien bereits abgeschlossen, fast 8 Millionen Euro bereits ausgezahlt. Dr. Matthias Miller betont daher: „Insgesamt wurde das Angebot landesweit vollständig ausgeschöpft, was auch die Notwendigkeit eines baldigen, möglichst gut ausgestatteten Nachfolgers für das Digitalisierungs-Förderprogramm unterstreicht.“